Maßnahmen

Die ECO-Watt GmbH hat in den folgenden Bereichen Einsparmaßnahmen an der Staudinger Gesamtschule durchgeführt. Für weitere Informationen, klicken Sie bitte die einzelnen Maßnahmen an. Außerdem können Sie den Maßnahmenbericht hier downloaden.

Eingesparte Strommenge: über 100.000 kWh

Absenkung der Strombezugskosten um 13.500 Euro pro Jahr

In den Klassenzimmern wurde ein Leuchtenaustausch vorgenommen womit sowohl die Leistungsaufnahme als auch der Stromverbrauch um rund 60 Prozent reduziert wurde. In den Toiletten kommen zusätzlich Präsenzmelder zum Einsatz. Die in der Bibliothek umgesetzten Maßnahmen, wie der Einsatz von Rasterleuchten mit T5-Technologie und die Ausstattung mit Präsenzmeldern und Tageslichtsensoren erbrachte eine Reduktion des Stromverbrauchs um 75 Prozent. In den beiden Turnhallen wurde eine tageslichtabhängige Beleuchtungsschaltung eingebaut und in einem Verwaltungsraum kommt eine tageslichtabhängige Steuerung zum Einsatz.

Insgesamt wurden rund 80.000 Euro (netto) in die neue Beleuchtungsanlage investiert. Hierdurch konnte die installierte Leistung alleine bei der Beleuchtung um rund 70 kW abgesenkt werden. Die tatsächliche Spitzenlasteinsparung durch die Beleuchtung liegt bei etwa 50 kW. Die eingesparte Strommenge berechnet sich auf jährlich über 100.000 kWh.

Durch die umgesetzten Maßnahmen im Beleuchtungsbereich errechnet sich eine Absenkung der Strombezugskosten um rund 13.500 Euro pro Jahr. Hierbei sind Verhaltensänderungen durch Lehrer, Schüler und Hausmeister nicht berücksichtigt. Für die Wirtschaftlichkeit der gesamten Beleuchtungssanierung ergibt sich folgende Situation.

Aus den Investitionskosten von 80.000 Euro leitet sich eine jährliche Kostenbelastung von rund 12.000 Euro ab. Dem stehen jährliche Kosteneinsparungen von 13.500 Euro gegenüber. Daraus leitet sich ein Kosten-/Nutzenverhältnis von rund 0,9 ab. Mit anderen Worten: Innerhalb der acht Jahre Vertragsdauer finanziert sich das Bündel aller Maßnahmen im Beleuchtungsbereich selbst. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass Planungskosten sowie Betriebs- und Verwaltungsaufwand der ECO-Watt in dieser Kalkulation nicht einbezogen sind.

Wirtschaftliches Einsparpotential von mindestens 30% durch Energieeinsparung und Solarenergienutzung

Im März 1998 wurde die Staudinger Gesamtschule hinsichtlich möglicher Energieeinsparungen im Wärmebereicht detailliert untersucht. Die Untersuchung des Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) ergab ein wirtschaftliches Einsparpotential in Höhe von mindestens 30%.

Im Einzelnen wurden folgende Einsparmöglichkeiten aufgezeigt:

  • Verbesserte Regelung der Lüftungsanlagen durch Luftqualitätsregelung über Mischgas-, Feuchte- und CO2-Sensoren.
  • Verbesserte Raumtemperaturregelung durch Zonierung, Ersatz von Thermostatventilen und durch Versetzen von Heizflächen.
  • Verbesserte bzw. ausgedehnte Nacht-, Wochenend- und Ferienabschaltung.
  • Begrenzung der Wärmeverluste in der Mehrzweckhalle durch Einbau von DDC-Regelsystemen.
  • Separate Beheizung der außerschulischen Bereiche (Clubkeller, Jugendraum, Werkraum und Werkstatt).
  • Solaranlage zur Warmwasserbereitung mit optimierter Speicherbeladung.

Wenngleich alle Maßnahmen umgesetzt wurden, konnte die erwartete Einsparung nur in einem Vertragsjahr erzielt werden. In den übrigen Jahren lagen die Wärmeeinsparungen etwas niedriger.

Eingesparte Wassermenge: über 8 Millionen Liter pro Jahr

Reduktion der Bezugskosten (Frisch- und Abwasser) um mehr als 20.000 Euro pro Jahr.

Im Rahmen der Sanierung wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

Alle Urinale wurden mit Druckspülern (statt der bisher zentralen Spülung) ausgestattet.

Alle Waschtische in den Schüler-WCs wurden mit Selbstschlussarmaturen und alle Wasserhähne in den Schüler-WCs mit Druckreduzierern versehen.

In den Duschen der großen Sporthalle wurden Sparduschköpfe eingebaut. In der kleinen Turnhalle war diese Maßnahme aufgrund konstruktiver Gegebenheiten nicht möglich. Die vorhandenen Selbstschlussarmaturen in der Turn- und Sporhalle wurden (soweit sie noch regulierbar waren) auf eine einheitliche, kürzere Einschaltdauer eingestellt.

Im Bereich der Wassereinsparung wurden rund 12.000 Euro investiert. Bei einer Einsparung von über 8 Millionen Liter pro Jahr ergibt sich eine Bezugkostenreduktion (Frisch- und Abwasser) von jährlich mehr als 20.000 Euro. Die Maßnahmen zur Wassereinsparung amortisieren sich insgesamt gesehen bereits nach etwas mehr als einem halben Jahr.

Zwei Umwälzpumpen der Heizungsanlage wurden mit einer neuen Steuerung versehen, die die Förderleistung entsprechend der Temperaturdifferenz im Leitungssystem anpassen. Da diese Maßnahme über alle Pumpen hinweg sehr lange Amortisationszeiten aufwies (größer 15 Jahre), wurden zu Beginn des Projektes nur zwei Pumpen umgerüstet. Anhand von Messungen sollten Erfahrungen gesammelt werden und günstigere Sanierungsmöglichkeiten gesucht werden.

Die vorhandene Laststeuerungsanlage wurde durch eine „intelligentere“ Anlage ersetzt, die die Leistungsentwicklung besser vorausrechnet und mehr Möglichkeiten für einen programmierten zeitweiligen Lastabwurf bietet. So lassen sich für die unterschiedlichen Jahreszeiten z.B. unterschiedliche Lastgrenzen vorgeben, bei denen das Gerät aktiv wird.

Weiterhin lassen sich alle wesentlichen Daten über den Leistungsverlauf und die Wirkung des Lastmanagements speichern und über die dazugehörige Software auswerten. Das Konzept des bisherigen Lastabwurfs wurde geprüft und weiterentwickelt. Weitere Teile der Lüftungsanlage sowie einige Küchengeräte wurden auf das Lastmanagement aufgeschaltet. Die für die Installation des neuen Lastmanagement eingeplanten Kosten in Höhe von 8.000 Euro konnten nicht eingehalten werden. Dennoch stehen den tatsächlichen Kosten von rund 12.000 Euro deutlich höhere Ersparnisse beim Leistungsbezug entgegen. Insgesamt konnte eine Leistungsminderung von rund 100 kW erzielt werden, die jedoch nicht alleine auf dem verbesserten Lastmanagement beruht. Gleichzeitig wurde mit dem Lastmanagement ein Controllingsystem umgesetzt. Die Wasserzähler der verschiedenen Bauabschnitte, der Gaszähler sowie die Wärmezähler werden ebenso wie der Stromverbrauch über Datenfernabfrage regelmäßig ausgelesen und kontrolliert.

Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 2 Kilowatt wurde ebenfalls im Rahmen des ECO-Watt-Projektes errichtet. Die Anlage, die Ende November 1999 in Betrieb ging, wurde größtenteils aus Fördermitteln, Sponsorengeldern und Spenden sowie aus den Energieeinsparungen der Schule finanziert. Inzwischen wurde die Anlage auf 6,1 kW erweitert.

PV-Anlage